Michael Krickl war ein fast verschollener Schriftsteller aus dem Weinviertel. Dieser Nachdruck enthält sein einziges Werk, das damals als Broschüre veröffentlicht wurde (Hornung, Mistelbach, 1926). 

Inhalt:
Kurzbiografie des Dichters
Text aus der Originalbroschüre (Faksimile von 1926; Fraktur-Schrift)
Abschrift des Originaltextes

Leseprobe

   Nicht weit von dem Gipfel des Buschberges, im Südwesten von ihm, trägt eine Kuppe des Zahlberges Wall und Graben und auch der Nordrand des Steinmandels und dort auf dem Plateau des Tafelberges, an dessen Westhang das kleine, stille Oberleis sich schmiegt, ackert der Pflüger, der über seinen steinigen Grund die eiserne Pflugschar zieht, Jahrtausende aus dem Schoß der Erde ans Tageslicht und jeder Schritt stößt an ferne Zeiten, die da unter dem braunen Boden schlafen.

   In grauer, grauer Vorzeit, viele, viele Menschenalter zurück, als die Alpengletscher und die Gletscher Skandinaviens weit herniederstiegen ins Flachland und alles bis auf wenige Landstriche mit Eis überdeckten, da mögen in der eisfreien Lößgegend dieses Viertels und auf den Höhen schon Menschen aus Steinblöcken ihre Behausung gebaut oder in Höhlen Zuflucht gefunden haben vor dem Höhlenbären, dem Ur und Bison. Mit dem Faustkeil rückte der Mensch dem Bären zu Leibe, erschlug ihn, trank gierig sein warmes Blut und gerbte sein Fell, indem er es Zoll für Zoll durch die Zähne zog und kaute, daß es weich und geschmeidig wurde.

   Die Menschen der Stein-, Bronze- und Hallstattzeit haben hier ihre Siedlungen gehabt. Zahlreiche bedeutsame Funde, die auf dem Oberleiser Berg gemacht wurden, führen in diese graue Vorzeit zurück. Reste von gewaltigen Umwallungen auf diesem Berge und auf dem langgestreckten Steinberg lassen uns erkennen, wie groß die Unsicherheit dieser Zeit gewesen und wie klug die Menschen, die diese Höhen als Zufluchtsstätte benützten. 
                                                            (... weiter im Buch auf Seite 26 ...)
Ersterscheinung: Broschüre. Hornung, Mistelbach, 1926

Von Michael Krickl ist 1926 im "Mistelbacher Boten Nr. 21" unter dem gleichen Titel eine Landschaftsschilderung erschienen, jedoch mit anderem Inhalt. Dieses Feuilleton ist im Buch "Geschichten aus dem Weinviertel Band 1" veröffentlicht.

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Der Autor Michael KRICKL

Geschichten aus dem Weinviertel: Band 1

Geschichten aus dem Weinviertel: Band 2

Geschichten aus Bruck an der Leitha, Burgenland und dem Weinviertel: Band 3